Zitat des Monats:

von Guillaume du Vair

"Es heißt ein Unrecht an dem Menschen begehen, der geschaffen ist, alles zu sehen und alles zu erkennen, wenn man ihn an eine einzelne Stelle bindet. Jedes Stück Erde ist Land für den Vernünftigen… Gott hat uns die Erde gegeben, dass wir sie alle in Gemeinschaft genießen, freilich mit der Pflicht, anständige Menschen zu bleiben."

Philosophie

Das Prinzip des Kreises


Die Philosophie des Bagua wurzelt im Daoismus, unterscheidet sich jedoch von der des Xingyi.

Bagua bedeutet "Acht Trigramme" und dieser Name bezieht sich auf die acht Trigramme des "I Ging".

Die Hexagramme des "I Ging" beruhen auf einer Anordnung der fünf kosmologischen Prinzipien (Wu Xing): Feuer, Wasser, Holz, Erde und Metall. Diese sind auch die Grundlagen des Xingyi.

Erst zu einem späteren Zeitpunkt entdeckten die Chinesen, dass diese Elemente auch in einem Kreis angeordnet werden konnten (wahrscheinlich zur Zeit der Sun-Dynastie, 960-1279), wodurch die Grundlage des Bagua gegründet war.

In dieser Kampfkunst beschreiben die Übenden ständig einen Kreis. Hiermit wird symbolisiert, dass alls Dinge der Natur einem ewigen und ununterbrochenem Wandel unterliegen, eine daoistische Philosophie, die die Grundlage für das Bagua bildet.

Im Bagua liegt der Schwerpunkt auf den Ausweichaktionen und der Ausnutzung der gegenerischen Kraft zum eigenen Vorteil. Das Kampfkunstelement ist im Bagua jedoch nicht offensichtlich und bleibt stets im Hintergrund verborgen.

Der philosophische Inhalt des Stils beruht auf der Philosophie des "Yin & Yang" und der ewigen Veränderung. Am Beispiel des Daseins selbst lernt der Schüler des Bagua, sich im ewigen Fluss der Veränderung zu bewegen und mit dem Strom der Dinge mitzugehen (Lehre aus dem "Dao").

Das angestrebte Ziel beim Bagua ist die Überwindung der Form, obwohl sie beim Lernenden im Mittelpunkt steht. Die kämpferische Philosophie besagt, dass ein Mensch, der festgelegte Bewegungen ausführt, durch einen Gegner gefährdet werden kann, der diese Bewegungen kennt.

Deshalb lernt der Schüler die Formen, während der Meister die selben Formen spontan und zufällig ausführt. Sein Handeln ist immer unberechenbar, denn er passt sich der ewig verändernden Situation an. Auf diese Weise wird es auch möglich, die ewigen Wandlungen der Natur im eigenen Selbst zu verstehen.

Das Bagua ergänzt sich gut mit dem Xingyi und dem Taijiquan, weswegen es in vielen chinesischen Schulen zusammen mit ihnen gelehrt wird.

Xingyi wirkt direkt und linear, Bagua indirekt und kreisförmig und das Taijiquan in alle Richtungen.

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